Kindergartenkinder
Kindergartenkinder haben riesengroße Ohren und weit offene Augen. Das kennen Sie von Ihrem Kind. Sie hören und beobachten alles interessiert und spüren die Stimmungen der Erwachsenen. Dramatische Bilder aus den Erwachsenen-Medien können sie unter Umständen nicht realistisch einordnen und verarbeiten. Deshalb sollten sie nicht dem medialen Trommelfeuer von Katastrophenmeldungen ausgesetzt werden (Fernsehen und Radio dann aus, wenn Kinder im Raum sind).
Damit sie verstehen, was mit den Erwachsenen los ist, warum sich ihr Alltag so sehr verändert hat, warum sie nicht mehr in den Kindergarten, auf den Spielplatz dürfen und auch ihre Freunde nicht mehr besuchen, brauchen sie Erklärungen. Anregungen dafür finden bei Unterstützung für Kinder in der Familie.
Das veränderte Alltagsleben, die Einschränkungen bezüglich Kindergartenbesuch und Freizeitaktivitäten und die wahrgenommene Beunruhigung der Eltern kann auch bei Ihnen zur psychischen Anspannung führen. Dann werden sie bewegungsunruhig, können sich nicht mehr so gut konzentrieren, in Ruhe fantasievoll spielen und sich schlecht alleine beschäftigen. Vielleicht streiten sie auch schneller mit ihren Geschwistern. Man sagt, ihr Bindungssystem wird aktiviert. Dann ist es nur natürlich, dass sie die Nähe und den Körperkontakt zu ihren wichtigsten Bezugspersonen suchen.
Eine verlässliche und regelmäßige Tagesstruktur kann in dieser Situation innere Sicherheit geben. Viel elterliche Zuwendung, gemeinsame Aktivitäten, Beschäftigung, Körperkontakt kann sie beruhigen.
Bei innerer Anspannung fällt es schwer, ins fantasievolle Spiel zu kommen. Die Kreativität ist blockiert. Jetzt müssen die Eltern einen Anstoß geben, nach Spielideen zu suchen und zu überlegen, wie man die Ideen umsetzen kann. Was brauchen wir, um dies oder jenes zu spielen? Wer möchte welche Rolle übernehmen?
Wenn Kinder dann ins Spiel finden, können Sie -wie sie das immer machen- das Gesehene, Gehörte, Gefühlte spielerisch verarbeiten, ihre Sorgen, Nöte aber auch Freuden um Ausdruck bringen. Und Eltern können im Beobachten erkennen, was ihre Kinder so bewegt, und dies gegebenenfalls später im Gespräch nochmals aufgreifen. Fantasiereisen, Atem- und Entspannungsübungen können beruhigen.