Unterstützung für Eltern
Die ständige Berichterstattung, die Informationen, Zahlen und dramatischen Bilder in öffentlichen Medien und sozialen Netzwerken erwecken in uns ein direktes oder auch unterschwelliges Gefühl von Bedrohung. Auch wenn die Welt draußen friedlich aussieht, die lachende Sonne und der sprießende Frühling einlädt, aktiv das Leben in 2020 zu gestalten, ist da die Bedrohung durch die Corona-Pandemie, die noch "nebulös", unsicht- und nicht einschätzbar ist.
Dies löst in vielen Menschen Angst aus, die evolutionsgeschichtlich die wichtige Aufgabe hat, uns wachsam zu machen und auf gegebenenfalls notwendiges Fliehen oder Kämpfen vorzubereiten. Entsprechend reagieren manche Menschen verängstigt, manche gereizt und aggressiv, andere wiederum versuchen ihre Beunruhigung zu verdrängen. Viele Menschen schaffen es trotzdem, die Balance zwischen wachsam sein und vernünftig handeln zu bewahren.
Neben der Corona-Bedrohung kommen für Sie gegebenenfalls noch Sorgen um Ihren Arbeitsplatz und das Familieneinkommen hinzu. Angst ist ein schlechter Ratgeber, weil er unsere Sichtweise und das Denken einschränkt.
Holen Sie sich Unterstützung, wenn die Situation Sie sehr anspannt, die Angst und Sorge Sie zu überwältigen drohen. Reden Sie mit Ihrem Partner, mit anderen erwachsenen Bezugspersonen, denen Sie vertrauen und die Ihnen helfen oder früher geholfen haben. Reden hilft. Wenn Sie keinen Ansprechpartner haben, dann melden Sie sich bei uns (02404/599930) oder nutzen Sie andere Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Ihre Kinder wären überfordert, Ihre Ängste und Sorgen mitzutragen. Sie werden vermutlich die Anspannung spüren, besonders kleine Kinder reagieren direkt darauf. So kann sich die Anspannung auf alle übertragen. Allerdings brauchen Ihre Kinder Erklärung, dass Sie wegen der Umstände beunruhigt sind und sich anderweitig Unterstützung holen. Sonst fühlen sie sich dafür verantwortlich oder sogar schuldig.
Unter Anspannung kann manche geringe Meinungsverschiedenheit, mancher belangloser Konflikt eskalieren und zum schweren Zerwürfnis werden. Deshalb ist Anspannung auch kein guter Erziehungsratgeber. Versuchen Sie wichtige Dinge nur bei klarem Kopf zu entscheiden und Auseinandersetzung früh zu stoppen. Sie lassen sich besser klären, wenn der Kopf wieder klarer ist.